Er ist einer der Wichtigsten im Driftwood-Team: Alex Eychmüller (27) ist Driftwood-Koch in Galizien und zaubert mit seinen Kreationen reihenweise Lächeln auf die Gesichter der Surf-Yogis. Gelernt hat er die hohe Kunst des Kochens im Weißen Haus in Hamburg, dem ersten Restaurant von Tim Mälzer. Mittlerweile betreibt er seine eigene Kochschule und studiert Business Management mit Fachrichtung Hotel und Tourismus in der Hansestadt. Für ein gutes Steak würde er töten. Kiwis hingegen sind für ihn die Hölle.
Alex, du behauptest von Dir, du habest eine Kiwi-Phobie. Hast du es mal mit Yoga probiert?
Ne, das kannst du echt vergessen. Wenn ich schon ne Kiwi im Supermarkt sehe, kriege ich einen pappigen Mund und alles zieht sich zusammen und ich krieg Kopfschmerzen. Kiwis kann ich für Gäste auch nur mit Handschuhen zubereiten. Ein Kumpel hat mir auf Facebook mal ein Bild von einer aufgeschnittenen Erdbeere geschickt, innen grün mit schwarzen Punkten. Ging gar nicht!
Gut, keine Kiwis in der Driftwood Finca - das haben wir verstanden. Aber mal davon ab: Warum ist es toll für dich, Koch zu sein?
Kochen wird häufig als Kunst beschrieben. Das finde ich ein bisschen zu romantisch. Für mich ist es eher ein Handwerk. Einem Tischler legst du ein Stück Holz hin und der baut dir nen Schrank. Ich erschaffe halt etwas aus essbaren Rohstoffen. Ich liebe das direkte Feedback bei meinem Job. Ich kann Leute extrem verärgern oder eben sehr glücklich machen. Trinkgeld geben ist eine Sache. Mir ist es viel wichtiger, wenn ein Gast mich wirklich lobt und vielleicht sogar auf einzelne Bestandteile des Essens eingeht.
Was bedeutet Essen für dich persönlich?
Für mich ist Essen ein sehr großer Teil meines Lebens. Meine Stimmung und mein Wohlbefinden hängen extrem von der Nahrung ab, die ich mir zubereite. Wenn ich an einem Tag schlecht esse, weil ich in einem Restaurant war, die es einfach nicht auf die Reihe gekriegt haben, dann kann mich das auch den ganzen Abend noch beschäftigen. Während wenn ich morgens mit nem super Frühstück starte, z. B. nem geilen Obstsalat mit Joghurt, Honig und Nüssen, dann bin ich einfach sehr, sehr positiv von diesem Tag überzeugt und das zieht sich dann so durch.
Was magst du besonders an der spanischen Küche?
Die Spanier genießen einfach unendlich. Ein normales Abendessen kann ohne weiteres schon mal vier Stunden dauern. Tapas und Wein, man sitzt zusammen bis tief in die Nacht. Die Wertschätzung für das Essen ist hier einfach extrem groß und kreiert auch ein ungemeines Gemeinschaftsgefühl.
Und die Küche Galiziens? Was macht die besonders?
Auf jeden Fall der Fisch. Nicht weit von hier, in Vigo, ist der größte Fischmarkt Europas. Da kommen die ganzen Atlantiktrawler an und du hast zig tausende Fischsorten zur Auswahl: Entenmuscheln aus Portugal, Schwertmuscheln, Hummer, Langusten. Das hier frisch zu verarbeiten macht großen Spaß.
Womit kombinieren die Nordspanier ihren Fisch?
Im Galizien meistens mit Bohnen in Form von Eintöpfen - und Linsen. Aber auch Kartoffeln werden hier viel gegessen. Man darf das Essen hier nicht mit der mediterranen Küche des Mittelmeers in Verbindung bringen. Rosmarin, Thymian und Basilikum musst du hier echt suchen. Das ist hier einfach nicht angesagt.
Die perfekte Surf-Yoga-Nahrung?
Morgens viele Früchte, Nüsse, Müsli, möglichst frisches Vollkornbrot. Frisch gepresste Säfte sind gerade hier in Spanien der Energieknaller und einfach extrem lecker. Abends ist es dann wichtig, nicht zu viele Kohlenhydrate zu essen, denn dann kannst du gleich ins Bett gehen. Da ist dann eine ausgewogene Mischung zwischen Kohlenhydraten und Eiweiß, kombiniert mit frischem Gemüse wichtig für die Regeneration des Körpers.
Was war bisher dein schönstes Kocherlebnis?
Ich habe mal in einem Restaurant in Australien gearbeitet. Da hatten wir einen Angler, der abends aufs Great Barrier Reef raus fuhr und uns morgens die frischen Fische brachte. Da siehst du einfach noch die pure Natur und verlierst nicht den Bezug zum Ursprung der Lebensmittel. Als Koch spürst du dafür die absolute Wertschätzung. Das ist für mich der Inbegriff von Genuss.
Das Interview führte Julia Kottkamp
www.juliakottkamp.de
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Ulli (Freitag, 20 Juni 2014 18:40)
Sehr schön porträtiert !
Tom (Sonntag, 22 Juni 2014 22:02)
Sieht lecker aus!
Das mit der Kiwiphobia ist gut!
Portia Dahlgren (Donnerstag, 02 Februar 2017 14:36)
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